Mentale Gesundheit in der Musikindustrie im Aufbruch

Mentale Gesundheit in der Musikindustrie im Aufbruch

Berlin Music Night of Reflection - Mental Health Event Berlin
Berlin Music Night of Reflection - Mental Health Event Berlin

Category:

Speaking & Hosting

Client:

MusicHub, Music Pool, Mittelgrün Reisen

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit einem der am wenigsten diskutierten, aber zutiefst menschlichen Themen der Musikindustrie: Mentale Gesundheit.

Durch meine Arbeit an der Schnittstelle von Marketing, Kreativität und Wohlbefinden habe ich erlebt, wie Künstler*innen, Kreative und Unternehmen gleichermaßen aufblühen können, wenn wir beginnen, uns um die Menschen hinter der Musik zu kümmern.

Berlin Music Night of Reflection: Ein Raum für ehrliche Gespräche

Im Mai 2023 habe ich gemeinsam mit MusicHub, Music Pool Berlin und Mittelgrün Reisen die Berlin Music Night of Reflection im House of Music mitorganisiert und moderiert.

Das Event stieß einen ehrlichen Dialog über mentale Gesundheit, Rückschläge und Community Empowerment in der Musikbranche an und schuf Raum, um hinter die glänzende Oberfläche von Traum „Making it“ zu blicken und offen über die Herausforderungen kreativen Schaffens zu sprechen.

Gemeinsam mit inspirierenden Gästen und Musiker*innen sind wir Fragen nachgegangen wie:

  • Was bedeutet Erfolg eigentlich? Und müssen alle Musiker*innen „es schaffen“?

  • Wie können wir mit Perfektionismus, Vergleichen und Überforderung gesünder umgehen?

  • Welche Strukturen braucht es, um unser kreatives Ökosystem langfristig unterstützender und nachhaltiger zu gestalten?

Als Panelistin und Moderatorin habe ich darüber gesprochen, wie Community und Offenheit Musikerinnen und Branchenakteurinnen dabei helfen können, Erfolg neu zu definieren und Resilienz aufzubauen.

Unser gemeinsames Ziel: es normal zu machen, über Druck, Scheitern und mentale Gesundheit zu sprechen und das nicht als Schwäche, sondern als Chance für Wachstum zu sehen.

Mehr Informationen zur Berlin Music Night of Reflection findest du hier.

Das “Bigger Picture”: Mentale Gesundheit & Community Empowerment unter Musiker*innen

Bereits lange vor diesem Event, bin ich in den offenen Diskurs über das Thema mentale Gesundheit gegangen. In früheren Artikeln, Videos und Talks habe ich über die psychologische Belastung kreativer Arbeit geschrieben und gesprochen, und darüber, wie viele Musiker*innen sich zwischen Unabhängigkeit, Perfektionismus und Vergleichsdruck aufreiben müssen.

Die DIY-Ära hat Künstler*innen mehr Freiheit gegeben, aber auch mehr Verantwortung. Viele übernehmen heute mehrere Rollen gleichzeitig: Songwriter*in, Produzent*in, Promoter*in, Buchhalter*in und Social-Media-Manager*in. Diese ständige Mehrfachbelastung, kombiniert mit der Dauerpräsenz und dem Druck sozialer Medien, führt häufig zu Überarbeitung, Selbstzweifeln und Isolation.

Ich bin überzeugt: Offen über diese Herausforderungen zu sprechen ist nicht nur ein Akt der Selbstfürsorge, sondern auch eine Form von Community Empowerment. Wenn Künstler*innen ihre Erfahrungen teilen, zeigen sie anderen, dass niemand allein ist. Jede geteilte Geschichte hilft, Stigmata abzubauen und ersetzt Konkurrenzdenken durch Empathie und Zusammenarbeit.

Vom Stigma zur Strategie

Mentale Gesundheit wird noch immer zu oft als Tabuthema oder „Privatsache“ behandelt. Dabei ist sie in Wahrheit eine strukturelle Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg. In meiner Arbeit und bei Vorträgen habe ich immer wieder erlebt, dass Unternehmen wie auch Künstler*innen profitieren, wenn Wohlbefinden Teil ihrer Wachstumsstrategie wird.

Bei Events wie dem Reeperbahn Festival, Most Wanted: Music oder Projekten mit MusicHub, der GEMA, pop rlp und der BIMM University setze ich mich für ein neues Mindset in der Musik- und Kreativindustrie ein: dass mentale Gesundheit und Business keine Gegensätze sind, sondern, richtig verknüpft, zwei Seiten derselben Medaille.

Wenn wir wollen, dass Kreativität gedeiht, müssen wir Kulturen schaffen, die Ambition mit Achtsamkeit und Performance mit Sinn verbinden. So wird die Musikindustrie nicht nur erfolgreicher, sondern auch menschlicher.

Ein persönliches Wort

Für mich ist dieses Thema sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Kontext enorm wichtig. Ich habe zu viele talentierte Kreative gesehen, die sich auf dem Weg zu einem Traum, der irgendwann nicht mehr ihrer war, ausgebrannt haben.

Deshalb helfe ich Künstler*innen, Unternehmen und Führungskräften, Strategien zu entwickeln, die Klarheit, Wachstum und Fürsorge vereinen und für nachhaltigen Erfolg sorgen, der nicht auf Kosten der mentalen Gesundheit geht.

Denn am Ende ist der kraftvollste Sound in unserer Branche nicht nur die Musik, die wir machen, sondern die Gespräche, die uns daran erinnern, dass wir alle gemeinsam im selben Boot sitzen.

Mehr über meine Haltung zum Thema mentale Gesundheit findest du hier.


Photo Credit: Jana Nita Raker